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Monatliche Arbeitszeit berechnen: Einfach und präzise erklärt
Einfache Formel zur Berechnung der monatlichen Arbeitszeit
- 1.So geht's: monatliche Arbeitszeit berechnen
- 2.Warum ist es wichtig, die monatliche Arbeitszeit zu berechnen?
- 3.Wie viele Arbeitsstunden hat ein Monat?
- 4.Wochenarbeitszeit berechnen
- 5.Was ist überhaupt „Arbeitszeit“?
- 6.Was sind eigentlich Sollstunden?
- 7.Wie sind die Pausenzeiten geregelt?
- 8.Wie wird die Arbeitszeit an Feiertagen berechnet?
- 9.Wie werden Überstunden in die Arbeitszeit eingerechnet?
- 10.Zeiterfassung online: Arbeitszeiten digital erfassen
- 11.Stundentracking via App
- 12.Fazit
- 13.FAQ
So geht's: monatliche Arbeitszeit berechnen
Die Berechnung der monatlichen Sollarbeitszeit ist ziemlich einfach. Für alle Arbeitszeitmodelle (Vollzeit, Teilzeit, Aushilfe etc.) gibt es eine Formel, die das monatliche Arbeitspensum verrät.
Dafür muss man lediglich die tägliche Arbeitszeit und die Anzahl deiner Arbeitstage kennen. Diese multiplizierst du erst miteinander und anschließend mit dem Wochenfaktor 4,35.
Anzahl der Arbeitsstunden pro Woche x Wochenfaktor 4,35 = Monatsstunden
Warum ist es wichtig, die monatliche Arbeitszeit zu berechnen?
Für Arbeitgebende ist es wichtig, die monatliche Arbeitszeit ihrer Mitarbeitenden zu berechnen, um die Arbeitsplanung, die Lohnabrechnung und die Einhaltung von Arbeitszeitvorschriften (vor allem die Bezahlung nach Mindestlohn) zu gewährleisten.
Je nach Branche gibt es spezifische Regelungen zur maximalen Arbeitszeit, Ruhezeiten und was als Arbeitszeit gilt. Durch die korrekte Berechnung der Arbeitszeit und die Erfassung von Überstunden können arbeitsrechtliche Konflikte und Strafen vermieden werden.
Durch die genaue Erfassung und Berechnung der Arbeitszeit können Arbeitgebende zudem sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden genug Zeit für Erholung und Freizeit haben, gleichzeitig aber auch die Anforderungen des Unternehmens erfüllen.
Doch auch für Mitarbeitende ist es wichtig zu wissen, wie viele Stunden sie pro Monat arbeiten. So können sie genau berechnen, wie hoch der Lohn im jeweiligen Monat ausfällt.
Wie viele Arbeitsstunden hat ein Monat?
Ein Monat hat 4 Wochen und damit etwa 20 Arbeitstage. Doch stimmt diese Berechnung? So einfach ist es leider nicht. Denn die meisten Monate bestehen nicht aus genau 4 Wochen, sondern haben immer einige Tage mehr.
BEISPIEL
Die 40-Stunden-Woche bei 5 Arbeitstagen:
40 (Wochenstunden) x 4,35 (Wochenfaktor) = 174 (Monatsstunden)
In der Gastronomie können es sogar noch ein paar mehr sein. Denn die Höchstgrenze der erlaubten Wochenarbeitszeit liegt hier bei 6 Arbeitstagen mit je 8 Stunden (6-Tage-Woche). In Summe kommt man bei einer Vollzeitbeschäftigung so auf maximal 209 monatliche Arbeitsstunden.
Bedenkt man, dass ein Monat im Schnitt 730 Stunden hat, verbringt jemand mit diesem Arbeitspensum zwar nicht die Hälfte, aber immerhin knapp ein Drittel seiner Zeit bei der Arbeit. Üblich sind diese Maximal-Arbeitszeiten aber nicht.
Vollzeit bedeutet auch für die Arbeitnehmenden in der Gastronomie meist eine vertraglich vereinbarte Sollarbeitszeit von 40, manchmal auch 38 Stunden pro Woche.
Wochenarbeitszeit berechnen
Manchmal wird auch ein fester Arbeitslohn für eine bestimmte Stundenanzahl pro Monat gezahlt. Für diese Fälle lässt sich die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit ebenfalls berechnen.
Arbeitsstunden pro Monat : 4,35 = Stundenzahl pro Woche
BEISPIEL
Die 40-Stunden-Woche bei 5 Arbeitstagen:
174 (Monatsstunden) : 4,35 = 40 (durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit)
Was ist überhaupt „Arbeitszeit“?
Per Definition ist die Arbeitszeit grundsätzlich die Zeit, die Arbeitnehmende ihren Arbeitgebenden laut Vertrag pro Monat zur Verfügung stellen. Alle Belange zur Arbeitszeit sind in Deutschland für fast alle Arbeitnehmende durch das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) geregelt.
Dieses legt zum Beispiel die Höchstarbeitszeiten, die Regelungen zu Sonn- und Feiertagsarbeit sowie die Ruhe- und die Pausenzeiten fest. Grundsätzlich ist die Höchstarbeitszeit auf 8 Stunden pro Tag begrenzt.
Gelegentlich darf diese Zeit unter festgelegten Bedingungen auf bis zu 10 Stunden erhöht werden. Zulässig ist diese Überschreitung allerdings nur, wenn die durchschnittliche Arbeitszeit innerhalb von 6 Monaten bei maximal 8 Stunden täglich liegt.
Die Öffnungszeiten gastronomischer Betriebe weichen von den typischen Betriebszeiten der meisten Unternehmen ab. Daraus ergeben sich Besonderheiten für die Beschäftigten. Ist in vielen Berufen die Sonn- und Feiertagsarbeit durch das Arbeitszeitgesetz ausgeschlossen, gehört sie in der Gastronomie selbstverständlich dazu.
Doch auch hier greift der Arbeitsschutz: Insgesamt 15 freie Sonntage im Jahr stehen allen Arbeitnehmenden in der Gastronomie zu. Zudem muss als Ausgleich ein anderer arbeitsfreier Tag in den folgenden 2 Wochen gewährt werden.
Auch die Nachtarbeit – also Tätigkeiten in der Zeit zwischen 23:00 Uhr abends und 06:00 Uhr morgens – ist in vielen Gastronomiebetrieben üblich. Hier gelten die gleichen Bedingungen: 8 Stunden im Normalfall, in Ausnahmen bis zu 10. Hier kannst du die gesetzlichen Regelungen zur Arbeitszeit noch einmal genauer nachlesen.
Was sind eigentlich Sollstunden?
Sollstunden sind in der Arbeitswelt die Stunden, die Arbeitnehmende laut Vertrag in einem vorgegebenen Zeitraum ableisten sollen. Sie sind im Arbeitsvertrag meist als Wochenpensum angegeben und orientieren sich häufig an der gesetzlichen Höchstarbeitszeit.
In der Gastronomie liegt diese bei erlaubten 48 Stunden Netto-Arbeitszeit pro Woche, die sich auf 6 Tage pro Woche verteilen. 40 Sollstunden, die sich auf 5 Arbeitstage pro Woche verteilen, sind jedoch auch in der Gastronomie eine übliche Orientierungsgröße für eine Vollzeitstelle. Auch eine 4-Tage-Woche mit 32 Sollstunden ist durchaus denkbar.
Wie sind die Pausenzeiten geregelt?
Für die Ruhe- und Pausenzeiten in der Gastronomie gelten klare Regeln:
- Die Zeit vom Ende eines Arbeitseinsatzes bis zum Beginn des nächsten muss mindestens 11 Stunden betragen. In Ausnahmefällen darf sie auf 10 Stunden gekürzt werden.
- Wer mehr als 6 Stunden täglich arbeitet, hat einen Anspruch auf eine Pause von 30 Minuten pro Tag. Sind es mehr als 9 Stunden, erhöht sich dieser Zeitraum auf 45 Minuten.
Wie wird die Arbeitszeit an Feiertagen berechnet?
In der Gastronomie ist es üblich, dann zu arbeiten, wenn andere frei haben. Das gilt umso mehr für Feiertage. Denn die gehören oft zu den umsatzstärksten Tagen im Jahr. Im Großen und Ganzen gelten hier die gleichen Regelungen wie für Nicht-Feiertage auch.
Einen Unterschied gibt es aber doch: Feiertage müssen mit einem freien Tag in den darauffolgenden acht Wochen ausgeglichen werden.
Das bedeutet aber nicht, dass Arbeitnehmende mit einem zusätzlichen Ruhetag rechnen können, denn der Ausgleichstag darf auch auf einen ohnehin schon arbeitsfreien Tag fallen.
Ist im Arbeits- oder Tarifvertrag ein Zuschlag für Feiertage vereinbart, liegt der je nach Feiertag bei 125 bis 150 % des Grundlohns.
Wie werden Überstunden in die Arbeitszeit eingerechnet?
Wie überall kann es auch in gastronomischen Betrieben mal zu Engpässen kommen, etwa wenn viele Kolleg*innen krank sind oder eine größere Veranstaltung ansteht. In diesen Sonderfällen dürfen Arbeitgebende Überstunden anordnen.
ACHTUNG
Eine generelle Unterbesetzung der Belegschaft ist kein solcher Sonderfall. Überstunden aufgrund von Arbeitskräftemangel sind deshalb nicht zulässig.
Grundsätzlich gilt: Alles, was über der vertraglich vereinbarten Stundenanzahl liegt, ist Mehrarbeit und muss von den Arbeitgebenden extra vergütet werden. Dabei haben alle Arbeitnehmenden einen Anspruch auf die Auszahlung geleisteter Mehrarbeit.
Die Vergütung muss dabei mindestens so hoch sein wie der vertraglich vereinbarte Stundenlohn. Geregelt ist das durch § 612 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB).
GUT ZU WISSEN
Die schriftliche Zeiterfassung von Arbeitszeiten (inklusive Überstunden) ist seit dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 13. September 2022 verpflichtend.
Zeiterfassung online: Arbeitszeiten digital erfassen
Trotz der oben genannten Formeln kann die Berechnung von Arbeitszeiten selbst mithilfe einer Vorlage schnell sehr komplex werden. Vor allem dann, wenn man sehr viele Arbeitnehmende beschäftigt.
Zudem ist es mit der reinen Berechnung natürlich nicht getan, denn die geleisteten Arbeitsstunden müssen auch lückenlos aufgezeichnet werden, um die rechtlichen Vorgaben zu erfüllen.
Mit der Zeiterfassung online von gastromatic lassen sich Arbeitszeiten ganz einfach, digital und rechtskonform erfassen und werden direkt mit dem Dienstplan abgeglichen. Überstunden und wiederkehrende Pausen werden minutengenau erfasst und auch Zuschläge werden automatisch berechnet.
Die Mitarbeitenden können dazu ganz einfach via eines betriebseigenem Tablet über die Stempeluhr App ein- und ausstempeln. Hierzu geben diese ganz einfach ihren 4-stelligen Stempel-Code ein.Arbeitgebende können zudem vorab Nachrichten an ihre Mitarbeitenden hinterlegen, die diese dann beim Einstempeln zu Dienstbeginn angezeigt bekommen, was für eine reibungslose Kommunikation mit dem Team sorgt.
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Stundentracking via App
Zusätzlich gibt es für die Mitarbeitenden die Möglichkeit, via Smartphone über die gastromatic App zu stempeln. Hier haben diese dann auch ihre Resturlaubstage im Blick und können Abwesenheitsanträge erstellen sowie Schichten untereinander tauschen und ihre Wunschzeiten abgeben.
In beiden Fällen geschieht die Zeiterfassung in Echtzeit und alle gestempelten Zeiten werden automatisch in die Stundenauswertung übertragen. Arbeitgebende können hier die Daten jederzeit einsehen, freigeben und exportieren.
Alle Arbeitszeiten werden automatisch auf Konflikte geprüft und Abweichungen zwischen geplanten und tatsächlich gestempelten Zeiten direkt angezeigt. So behalten Arbeitgebende die Kosten immer im Blick.
Fazit
Arbeitnehmende wie Arbeitgebende sollten ihre Rechte und Pflichten kennen. Die Berechnung für die Zeiterfassung und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu kennen, ist ein wichtiger Faktor, um hier gut aufgestellt zu sein.
Ob Monats-und Wochenarbeitszeiten oder die Jahresarbeitszeit: Wer sein Pensum genau kennt, hat eine gute Orientierungsgröße für den korrekten Umgang mit Pausen- und Ruhezeiten sowie Sonn- und Feiertagseinsätzen.
Die Sollarbeitszeiten lassen sich ganz einfach mit den entsprechenden Formeln oder mit dem gastromatic ermitteln. Wer viele Mitarbeitende beschäftigt und sichergehen möchte, rechtssicher aufgestellt zu sein, fährt gut mit digitalen Lösungen wie der Zeiterfassung von gastromatic.
FAQ
Wie viele Arbeitsstunden pro Monat hat man bei einer 40-Stunden-Woche?
Wer 40 Stunden pro Woche arbeitet, kommt auf eine Gesamtstundenzahl von 174 pro Arbeitsmonat.
Wie berechnet man die durchschnittliche Arbeitszeit pro Monat?
Um die Arbeitsstunden pro Monat zu errechnen, multipliziert man die Arbeitsstunden pro Woche mit dem Wochenfaktor 4,35.
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Arbeitszeiten digital erfassen
Hinweis: Hierbei handelt es sich um unverbindliche Informationen. Die Autorinnen und Autoren übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen, welche auch keine individuelle Rechtsberatung darstellen.
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