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Arbeitszeitkonto führen

Vorteile, Gesetze und Beispiele
  • 1.
    Kurz und knapp
  • 2.
    Welche Arten von Arbeitszeitkonten gibt es?
  • 3.
    Arten von Kurzzeitkonten
  • 4.
    Arten von Langzeitkonten
  • 5.
    Für wen sind Arbeitszeitkonten sinnvoll?
  • 6.
    Die 2 größten Vorteile von Arbeitszeitkonten
  • 7.
    Nachteile von Arbeitszeitkonten
  • 8.
    Welche rechtlichen Regelungen gelten?
  • 9.
    Implementierung von Arbeitszeitkonten im Betrieb
  • 10.
    Arbeitszeitkonten führen mit gastromatic
  • 11.
    FAQ

Kurz und knapp

Im Rahmen der Arbeitszeiterfassung können Arbeitgebende die laut Arbeits- oder Tarifvertrag zu leistende Arbeitszeit ihrer Mitarbeitenden in einem Arbeitszeitkonto festhalten.
Dieses weist dann ein Wert- oder Zeitguthaben auf, wenn der*die Arbeitnehmer*in mehr als die geschuldete Arbeitszeit geleistet hat. Arbeitet der*die Arbeitnehmer*in zu wenig, weist es ein Defizit auf.
Arbeitszeitkonten sind vor allem bei unregelmäßigen Arbeitszeiten attraktiv, beispielsweise im Rahmen von Schichtarbeit oder Gleitzeit, können darüber hinaus aber auch dazu dienen, eine bessere Work-Life-Balance zu ermöglichen.
In diesem Artikel gehen wir auf die Vor- und Nachteile von Arbeitszeitkonten ein sowie welche rechtlichen Regelungen bei der Implementierung zu beachten sind.

Was ist ein Arbeitszeitkonto?

Ein Arbeitszeitkonto ist ein Instrument zur Erfassung und Verwaltung von Arbeitsstunden innerhalb eines Betriebs, das es Arbeitgebenden ermöglicht, flexible Arbeitszeitmodelle umzusetzen.

Mitarbeitende können vorübergehend mehr oder weniger arbeiten als vereinbart, ohne dass dabei das monatliche Entgelt beeinflusst wird. Die Über- oder Minusstunden können dann später ausgeglichen werden, z. B. in Form von Urlaub.

Welche Arten von Arbeitszeitkonten gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Typen von Arbeitszeitkonten: dem Kurzzeitkonto und dem Langzeitkonto.
Auf einem Kurzzeitkonto können Arbeitnehmende über einen begrenzten Zeitraum (zum Beispiel innerhalb eines Monats) ihre Arbeitsstunden flexibel verwalten.
Kurzzeitkonten werden häufig in Unternehmen mit saisonalem oder schwankendem Arbeitsaufkommen eingesetzt, da sie dabei helfen können, Spitzenzeiten oder Engpässe im Arbeitsablauf flexibler zu bewältigen.
Auf einem Langzeitkonto wiederum können Arbeitnehmende Überstunden oder Urlaubstage ansammeln und diese für längere Freistellungen, wie Sabbaticals oder Auszeiten, nutzen.
Ein Langzeitkonto bietet den Mitarbeitenden somit die Möglichkeit, flexibel mit ihrer Arbeitszeit umzugehen und diese individuell zu gestalten.

Arten von Kurzzeitkonten

Überstundenkonto

Ein Überstundenkonto ist eine Art von Arbeitszeitkonto, auf dem Überstunden gesammelt und verwaltet werden. Arbeitnehmende sammeln die Stunden für geleistete Mehrarbeit auf ihrem Konto an, um sie später entweder als Freizeitausgleich zu nehmen oder sich auszahlen zu lassen.

Gleitzeitkonto

Auf einem Gleitzeitkonto verwalten Mitarbeitende ihre Arbeitsstunden flexibel und sammeln Über- oder Minusstunden an. Ihre Arbeitszeiten können sie innerhalb eines bestimmten Rahmens selbstständig festlegen, solange gewisse Kernarbeitszeiten eingehalten werden.

Ampelkonto

Ein Ampelkonto ist eine spezielle Variante eines Arbeitszeitkontos, das dazu dient, den Arbeitszeit- und Urlaubssaldo von Mitarbeitenden auf einfache Weise visuell darzustellen. Dabei wird die Kontostandsanzeige anhand von drei Farben dargestellt, wie bei einer Ampel:
  • Grün: Der*Die Mitarbeiter*in hat ausreichend Urlaubs- oder Freizeitguthaben auf dem Konto.
  • Gelb: Der Urlaubs- oder Freizeitsaldo sinkt und der*die Mitarbeiter*in sollte die Situation im Blick behalten, um nicht zu viele Minusstunden zu sammeln.
  • Rot: Der*Die Mitarbeiter hat einen negativen Urlaubssaldo oder zu viele Minusstunden und sollte diese zeitnah nacharbeiten, um das Guthaben wieder auszugleichen.
Das Ampelkonto visualisiert somit auf einen Blick den aktuellen Stand des Arbeitszeitkontos, gibt Mitarbeitenden eine klare Orientierung über den jeweiligen Urlaubsanspruch und eventuelle Über- oder Minusstunden und regt zur eigenverantwortlichen Planung der Arbeitszeiten an.

Zeitwertkonto

Ein Zeitwertkonto ist eine spezielle Form eines Arbeitszeitkontos, welches es Arbeitnehmenden ermöglicht, Arbeitszeiten einzusparen und später für zusätzliche Freizeit oder finanzielle Leistungen zu nutzen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Arbeitszeitkonten basiert das Zeitwertkonto nicht nur auf der Erfassung von Arbeitsstunden, sondern auf der Ansammlung von Arbeitszeitwerten.
Arbeitnehmende können auf einem Zeitwertkonto Arbeitszeitguthaben ansammeln, indem sie beispielsweise zusätzliche Arbeitsstunden leisten oder Teile ihres Gehalts in Form von Freizeit umwandeln.
Arbeitgebende können auch Beiträge zum Zeitwertkonto leisten, um die langfristige Bindung und Motivation ihrer Mitarbeitenden zu fördern.

Arten von Langzeitkonten

Lebensarbeitszeitkonto

Das Lebensarbeitszeitkonto ermöglicht es Arbeitnehmenden, ihre Arbeitszeiten über einen längeren Zeitraum, oft über die gesamte Arbeitskarriere hinweg, flexibel zu gestalten und zu planen.
Auf einem Lebensarbeitszeitkonto können Mitarbeitende Arbeitszeitguthaben ansammeln, um sie später beispielsweise für längere Auszeiten wie einen früheren Ruhestand oder eine Reduzierung der Arbeitszeit zu nutzen.
Lebensarbeitszeitkonten bieten die Möglichkeit, Arbeitszeiten und -belastung über die gesamte Berufstätigkeit hinweg individuell zu gestalten und zu planen.

Sabbatical-Konto

Ein Sabbatical-Konto dient dazu, finanzielle Ressourcen für eine geplante berufliche Auszeit zu sammeln. Mitarbeitende können auf einem Sabbatical-Konto regelmäßig Geld einzahlen, um beispielsweise eine Weiterbildung, ein Auslandssemester oder persönliche Projekte zu finanzieren.
Diese Form des Arbeitszeitkontos bietet Mitarbeitenden die Möglichkeit, langfristige Pläne für eine selbstbestimmte Karriereentwicklung zu machen und ihre Work-Life-Balance zu verbessern.

Für wen sind Arbeitszeitkonten sinnvoll?

Arbeitszeitkonten können für verschiedene Gruppen von Arbeitnehmenden und Betrieben sinnvoll sein, insbesondere für diejenigen, die von flexiblen Arbeitszeitmodellen profitieren möchten. Hier sind einige Beispiele, für wen Arbeitszeitkonten sinnvoll sein können:
  1. Arbeitnehmende mit wechselnden Arbeitszeiten: Für Mitarbeitende, die in Berufen mit wechselnden Arbeitszeiten arbeiten, wie Schichtarbeitern oder Teilzeitkräften, können Arbeitszeitkonten helfen, ihre Arbeitszeiten besser zu organisieren und Über- oder Minusstunden auszugleichen.
  2. Berufstätige mit familiären Verpflichtungen: Arbeitnehmende, die familiäre Verpflichtungen haben oder flexiblere Arbeitszeiten benötigen, um Arbeit und Privatleben besser in Einklang zu bringen, können von Arbeitszeitkonten profitieren.
  3. Berufstätige, die Langzeitplanung wünschen: Arbeitnehmende, die langfristig ihren Arbeitsalltag planen möchten, beispielsweise für Sabbaticals oder längere Auszeiten, können Arbeitszeitkonten nutzen, um Überstunden anzusparen und flexibel einzusetzen.
  4. Betriebe mit saisonalem Arbeitsaufkommen: Für Betriebe, die saisonale Schwankungen im Arbeitsaufkommen haben, können Arbeitszeitkonten helfen, Spitzenzeiten oder Engpässe besser zu managen und die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter flexibler zu gestalten.

Die 2 größten Vorteile von Arbeitszeitkonten

  1. Work-Life-Balance: Arbeitszeitkonten ermöglichen eine flexible Gestaltung der Arbeitszeiten, was es den Arbeitnehmenden ermöglicht, ihre Arbeitszeiten an ihre persönlichen Bedürfnisse anzupassen und eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen.
  2. Flexibler Umgang mit saisonalen Schwankungen: Arbeitgebende können Arbeitszeitkonten nutzen, um Spitzenzeiten oder Engpässe im Arbeitsaufkommen flexibler zu bewältigen und die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeitenden entsprechend anzupassen.
Insgesamt bieten Arbeitszeitkonten also eine Win-Win-Situation für Arbeitnehmende und Betriebe, indem sie Flexibilität und eine bessere Work-Life-Balance ermöglichen.

Nachteile von Arbeitszeitkonten

  1. Verwaltungsaufwand: Die Verwaltung von Arbeitszeitkonten erfordert Zeit und Ressourcen, insbesondere bei komplexen Regelungen oder einer großen Anzahl von Mitarbeitenden.
  2. Risiko von Überlastung: In einigen Fällen können Arbeitszeitkonten dazu führen, dass Mitarbeitende dazu neigen, zu viele Überstunden anzusammeln, was zu einer Überlastung führen kann.
  3. Ungewissheit bei Auszahlungen: Wenn Mitarbeitende ihre Arbeitszeitkonten für zusätzliche Bezahlung nutzen, kann es zu Ungewissheiten über die genaue Auszahlungssumme kommen, da die Stunden zu unterschiedlichen Sätzen vergütet werden können.
  4. Einfluss auf das Betriebsklima: Arbeitszeitkonten können zu Spannungen im Betriebsklima führen, insbesondere wenn es zu Ungerechtigkeiten oder Missverständnissen bei der Nutzung der Konten kommt.
  5. Rechtliche Aspekte: Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Arbeitszeitkonten können komplex sein und müssen sorgfältig beachtet werden, um gesetzliche Vorschriften zur Arbeitszeit und Vergütung einzuhalten.

Welche rechtlichen Regelungen gelten?

Nach dem Mindestlohngesetz ist zu beachten, dass die auf dem Arbeitszeitkonto eingestellten Arbeitsstunden monatlich nicht mehr als 50 % der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit übersteigen dürfen.
Sofern darüber hinaus Stunden angesammelt werden, müssen diese am letzten Bankarbeitstag des betroffenen Monats vergütet werden.
Darüber hinaus darf laut Arbeitszeitgesetz die Verteilung der Arbeitszeit nicht dazu führen, dass die Bestimmungen des Arbeitszeitgesetzes über die werktägliche Höchstarbeitszeit von 10 Stunden im Ausgleichszeitraum überschritten werden.
Die Plusstunden, die der*die Arbeitnehmer*in maximal ansammeln darf, ergeben sich hieraus dementsprechend.
Das Arbeitszeitkonto muss zudem vertraglich vereinbart werden, entweder arbeitsvertraglich oder durch Betriebsvereinbarungen oder Tarifverträge.
Teilweise gibt es Restriktionen, was den Höchstwert an Zeitguthaben oder Zeitschulden betrifft, ganz besonders sind jedoch das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) und das Mindestlohngesetz (MiLoG) zu beachten.

Implementierung von Arbeitszeitkonten im Betrieb

Um Arbeitszeitkonten im Betrieb zu implementieren, sollten Arbeitgebende zunächst ihre Mitarbeitenden über die Einführung der Arbeitszeitkonten informieren und sie aktiv in den Prozess einbeziehen.
Zudem sollte ein passendes System zur Verwaltung der Arbeitszeitkonten ausgewählt und Schulungen für die Mitarbeitenden durchführt werden, damit sie das System richtig nutzen können.
Wichtig ist auch, klare Regeln und Richtlinien für die Nutzung der Arbeitszeitkonten festzulegen und regelmäßig die Arbeitszeitkonten zu überwachen.
Arbeitgebende sollten außerdem Feedback ihrer Mitarbeitenden einholen und das System kontinuierlich optimieren, um sicherzustellen, dass es den Anforderungen des Betriebs und der Mitarbeitenden entspricht.

Arbeitszeitkonten führen mit gastromatic

Um die Arbeitszeiten der Mitarbeitenden zuverlässig und transparent zu erfassen und dadurch Missverständnisse zu vermeiden, bieten sich digitale Lösungen zur Arbeitszeiterfassung an. Die Nutzung von gastromatic zur Erfassung und Verwaltung von Arbeitszeitkonten bringt dabei zahlreiche Vorteile mit sich.
Die digitale Stempeluhr ermöglicht eine präzise und zuverlässige Erfassung der Arbeitszeiten, was die Genauigkeit der Arbeitszeitkonten sicherstellt.
Durch die automatische Aufzeichnung aller Arbeitsstunden werden Fehler minimiert und eine transparente Dokumentation der Ist-Arbeitszeit gewährleistet. Mitarbeitende können ihre Arbeitsstunden jederzeit in der Mitarbeiter-App einsehen.
stundenkonto
Ebenso bietet gastromatic die Möglichkeit, Arbeitszeiten schnell und effizient auszuwerten. Die umfassenden Funktionen des Systems ermöglichen eine detaillierte Analyse der Arbeitsstunden, Überstunden und Pausenzeiten der Mitarbeitenden.
Dadurch können Arbeitgebende fundierte Entscheidungen treffen und gezielt Maßnahmen zur Optimierung der Arbeitszeitplanung ergreifen.
stundenauswertung gastromatic
Des Weiteren erleichtert gastromatic die Erstellung von Dienstplänen auf der Grundlage der erfassten Arbeitszeiten und Arbeitszeitkonten. Durch die übersichtliche Darstellung der verfügbaren Arbeitsstunden der Mitarbeitenden können bedarfsgerechte Dienstpläne erstellt werden.
Insgesamt bietet die Nutzung von gastromatic zur Führung von Arbeitszeitkonten eine moderne und effiziente Lösung, um den Überblick über die Arbeitsstunden zu behalten, die Arbeitszeitplanung zu optimieren und gleichzeitig die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden zu steigern.

FAQ

Dürfen Arbeitgebende vorschreiben wann Überstunden abgebaut werden? Ja, grundsätzlich dürfen Arbeitgebende vorschreiben, wann Überstunden abzubauen sind. Dies muss jedoch im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen und unter Beachtung der Arbeitszeitgesetze geschehen.
Können Überstunden verfallen? In Deutschland dürfen Überstunden grundsätzlich nicht einfach verfallen. Laut Arbeitszeitgesetz müssen Überstunden innerhalb eines bestimmten Zeitraums ausgeglichen werden. Dies kann in Form von Freizeitausgleich oder finanzieller Vergütung erfolgen.
Dürfen Arbeitgebende Minusstunden anordnen? In Deutschland ist es Arbeitgebenden grundsätzlich nicht erlaubt, Minusstunden anzuordnen, ohne die Zustimmung der Arbeitnehmenden. Minusstunden können nur unter bestimmten Voraussetzungen vertraglich vereinbart werden.
Hinweis: Hierbei handelt es sich um unverbindliche Informationen. Die Autor*innen übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen, welche auch keine individuelle Rechtsberatung darstellen.
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